Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Haar
Mit insgesamt 273 Einsätzen und 3.837 Personenstunden blickt die Haarer Feuerwehr auf ein ereignisreiches Jahr. Die Brandeinsätze haben sich gesteigert, aber auch Wohnungsöffnungen, Verkehrsunfälle, Tierrettungen und Hilfeleistungen für die Gemeinde beschäftigten die Einsatzkräfte.
Vorstand Ludwig Kaltenberger startete den Abend mit einem Bericht über die zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen der Truppe. Von den 117 Fördermitglieder sind 104 aktiv, davon 14 Anwärter. Es ist eine junge Truppe mit einem Durchschnittsalter von 30,8 Jahren. „Das Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr ist ein besonderes und nicht mit anderen zu vergleichen. Neben den fast täglichen Einsätzen investieren die Frauen und Männer viel Zeit in Übungen, Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, Sitzungen und Besprechungen“, so Kaltenberger. Der Dienst bei der Feuerwehr ist zeitlich und organisatorisch nicht planbar, noch dazu erfordert es eine durchgängige Einsatzbereitschaft Tag und Nacht. „Ein Einsatz beginnt bereits zuhause oder am Arbeitsplatz, nicht erst im Feuerwehrhaus“, so der Vorstand. Er hat Erfreuliches aus dem abgelaufenen Jahr zu berichten, so war der alle 2 Jahre stattfindende Tag der offenen Tür mit mehr als 1.000 Besuchern ein voller Erfolg. Auch die alljährliche Christbaumaktion mit 800 Bäumen und 2.350 Euro Spende für die Jugendarbeit hat sich gelohnt. Der Feuerwehrstand beim Faschingstreiben, bei der Künstlermeile und am Christkindlmarkt ist beliebt und immer gut besucht. Die Haarer Schulen besuchen regelmäßig die Feuerwehr zur Brandschutzerziehung und es konnte erneut ein Schafkopfrennen im November organisiert werden. Zum Jahresabschluss gehen die Haarerinnen und Haarer gerne zum Silvesterfeuerwerk, auch da ist die Feuerwehr jedes Jahr mit einer Brandwache beteiligt. „Alle diese Aktivitäten werden durch ehrenamtliches Engagement der Kameradinnen und Kameraden ermöglicht, dafür ein Dankeschön an alle aktiven und passiven Mitglieder“, beendete Kaltenberger seinen Vortrag.
Beim Bericht des Kommandanten Thomas Schwinghammer wurde erwähnt, dass die Brandeinsätze 2016 im Vergleich zu 2015 mehr geworden sind. Dabei sind 2016 der Saunabrand am Feinerweg, ein Hausbrand in Baldham und der Brand bei der Firma Gore in Putzbrunn hervorzuheben. Zu dem Thema Saunabrand erklärt Thomas Schwinghammer: „Saunaräume werden gerne als Staufläche genutzt, aber dabei wird der Ofen nicht vom Strom getrennt. Wenn dieser dann versehentlich eingeschaltet wird, ist ein Brand vorprogrammiert“. Und er berichtet weiter: „Wir haben weniger Unwettereinsätze im vorigen Jahr gehabt, dafür haben die Wohnungsöffnungen zugenommen und vor allem haben wir 13 mal Personen aus dem Aufzug an den Bahnhöfen gerettet“. Das ist eigentlich nicht Aufgabe der Feuerwehr, aber neben dem Benachrichtigen der dafür zuständigen Notrufzentrale wird zusätzlich die örtliche Feuerwehr gerufen. Auf Aus- und Weiterbildung wird bei der Feuerwehr Haar großen Wert gelegt, immerhin sind 550 Aus- und Fortbildungstermine im vergangenen Jahr absolviert worden. Beispielsweise findet das Seiteneinsteiger-Programm guten Anklang. Dabei können sich interessierte BürgerInnen (älter als 20 Jahre) feuerwehrtechnisches Wissen aneignen. Aufgerufen wird auch zur Doppelmitgliedschaft, also, wenn jemand bereits bei seiner Heimatgemeinde bei der Feuerwehr ist, aber in Haar wohnt oder arbeitet. „Wir bräuchten mehr solche Feuerwehrdienstleistende, um insbesondere tagsüber die notwendige Mannschaftsstärke stellen zu können.“ Der Gemeinderat hat zwei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr genehmigt, einmal einen Mannschaftsbus und des Weiteren den Ersatz des veralteten 25-Jahre alten Löschfahrzeugs LF 20. „Eine gute, langfristige Investition für die Haarer Bürgerinnen und Bürger“, so Schwinghammer.
Im weiteren Verlauf des Abends wurden die Anwesenden von Bürgermeisterin Gabriele Müller begrüßt, die in Ihrer Rede ergänzte, dass auch neben den zwei neuen Fahrzeugen die Füllstation der Atemschutzflaschen von der Gemeinde erneuert wurde. Sie erwähnte ebenfalls die Absicherung der Tagesalarmsicherheit und dass diese verbessert werden sollte. Mit dem Ausbau der Gemeinde, wie dem Jugendstilpark, der neuen Schule in Gronsdorf und den neuen Wohngebieten wie die Herzogstandstraße werden zusätzliche Einsatzgebiete auf die Feuerwehr Haar zukommen. „Hier bei der Feuerwehr wird Kameradschaft hochgehalten und gepflegt, Eure Einsätze finde ich bewundernswert, ebenso alle zusätzlichen Aktionen“, so die Rathauschefin. Sie wünschte allen Anwesenden ein „stets unfallfreies Ein- und Ausrücken“ und bedankte sich von Herzen für den enormen Einsatz.
Das Grußwort der Kreisbrandinspektion überbrachte Kreisbrandmeister Markus Hardi. Er betonte nochmals das hohe Aufkommen der Feuerwehrleistungen in Haar und verwies dabei auch auf die Problematik, dass leider Feuerwehrdienstleistende die Gemeinde Haar wegen unbezahlbarem Wohnraum verlassen und dadurch tagsüber nicht mehr zur Verfügung ständen. „Wir sollten zuversichtlich bleiben und positiv in die Zukunft schauen“, waren die motivierenden Worte von Hardi.