Heißer Abend für die Feuerwehr Haar – Ausbildung in der Rauchgasdurchzündungsanlage

Datum: 
06.05.2015

Am Abend des 06.05.2015 hatten fünf Feuerwehrmänner- und frauen der Feuerwehr Haar die Möglichkeit, eine Fortbildung der Firma Feurex GmbH zum Thema Rauchgasexplosion (englisch: Backdraft) und Rauchgasdurchzündung (englisch: Flashover) zu besuchen. Nach einer ca. 45 minütigen theoretischen Einführung im Feuerwehrgerätehaus Unterföhring, begann unter schwerem Atemschutz der praktische Teil der Ausbildung. Auf dem Übungsgelände in der Birkenhofstraße erwartete die Teilnehmer ein zum Brandraum umgebauter Überseecontainer.

Im Container, der aus einem Brandraum und einem Beobachtungsraum besteht, lässt sich ein Holzfeuer entfachen, das mit einer Masse von ca. 100 kg den Container mit Rauch füllt. So ist es möglich alle Phasen eines Brandes, von der Entstehung bis zum Vollbrand, minutiös zu beobachten und die dadurch entstehende Hitze live zu erleben. Bei Brand-Temperaturen bis zu 1000 Grad° in der Brandkammer gerieten die 16 Teilnehmer ziemlich ins Schwitzen.

Im weiteren Verlauf wurde durch das Öffnen und Schließen der Brandkammer und der Aussentüren sowie durch Sauerstoffzufuhr Feuer und Rauch auf „Temperatur gebracht“. Für die Feuerwehrkameraden waren vor allem die Beobachtung der verschiedenen Arten der Rauchentwicklung und die wechselnde Beschaffenheit des Rauches höchst interessant, auf Grund der ausgeprägten Hitze mussten allerdings die Beobachterplätze in den ersten Reihen regelmäßig in die hinteren Reihen weichen.

Zur Simulation einer Durchzündung von heißem Brandrauch wurde dem Feuer initial durch Schließen der Türen der Sauerstoff entzogen; Minuten später glimmte das Feuer nur noch, produzierte aber weiterhin starken Rauch. Durch schnelles Öffnen der Außentüren strömte nun wieder schlagartig Sauerstoff herein und entfachte das Feuer in Sekundenschnelle erneut.

Der extrem heiße Rauch an der Containerdecke war durchsetzt mit heißen, brennbaren Gasen, entzündete sich schlagartig und eine Feuerwalze fegte über die Köpfe der Anwesenden hinweg.
Es war möglich, dieses Szenario bis zu 5 Mal zu wiederholen.

Nach einer Stunde im heißen Container war es Zeit für alle Teilnehmer sich aus den noch immer heißen Brandschutzanzügen zu schälen und wieder abzukühlen. Die Schulung war insgesamt ein voller Erfolg und die Resonanz der Teilnehmer durchwegs positiv. Die erlebten Szenarien trainieren die Atemschutzgeräteträger für künftige Brandeinsätze und verbessert die Sicherheit der Einsatzkräfte, die so erlernen Informationen aus Feuer und Rauch zu „lesen“.

Dieses Jahr nahmen von der Freiwilligen Feuerwehr Haar Doris Künig, Jörg Base, Michael Fischer, Maximilian Protzner und Maurice Schernell teil.

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