140. Jahreshauptversammlung

Datum: 
30.01.2015

Zahlreiche Gäste, darunter die 1. Bürgermeisterin Gabriele Müller, die 2. Bürgermeisterin Katharina Dworzak sowie mehrere Gemeinderäte konnte die Feuerwehr Haar zu ihrer 140. Jahreshauptversammlung begrüßen.

Kommandant Thomas Schwinghammer und Vorstand Ludwig Kaltenberger gaben einen Überblick zum vergangenen Jahr und schilderten die vielen Aktivitäten der Feuerwehr bei den Einsätzen und im Feuerwehrverein.

Dabei ging Kommandant Schwinghammer besonders auf die starken psychischen Belastungen der Aktiven ein, die bei schwierigen Einsätzen auftreten können. Als Beispiel nannte er den tragischen Unfall eines Schülers in Haar im November. Ebenso stark gefragt war die Wehr beim Einsatz Anfang Dezember auf der A99, als ein verunglückter LKW Fahrer fast drei Stunden in seinem Fahrzeug eingeklemmt war. Nur mit schwerem technischen Gerät und einem Kran konnte er verhältnismäßig leicht verletzt und ansprechbar befreit werden. Vorstand Ludwig Kaltenberger führt in diesem Zusammenhang aus, dass es sich bei der Freiwilligen Feuerwehr nicht um einen normalen Verein handelt, sondern um eine Organisation von freiwilligen, hoch motivierten Frauen und Männern, die zur jeder Tages- und Nachtzeit, bei jeder Witterung, bereit sind Hilfe für Andere zu leisten. „Wenn der Pipser angeht, sind wir zu Stelle“. Damit das auch so bleibt, braucht es weiterhin Anerkennung und Wertschätzung gegenüber den Feuerwehrdienstleistenden und eine klare Abgrenzung zu andere Vereinen und Organisationen im Ortsgebiet und darüber hinaus. Insgesamt ging die Zahl der Einsätze mit 268 leicht zurück, was aber dennoch über 2.900 Einsatzstunden notwendig machte. Neben zwei schwereren Wohnungsbränden in Haar waren es vor allem Hilfeleistungen wie Unwettereinsätze (35), Wohnungsöffnungen bei Gefahr (36), Erste-Hilfe-Einsätze sowie mehrere nächtliche Containerbrände, die den Einsatz der Feuerwehr notwendig machten.
Auch um eine entlaufene Bartagame und einen Hund, der in einem Gebüsch verfangen war, musste sich die Feuerwehr kümmern. Der Digitalfunk wurde 2014 in Eigenleistung eingebaut und eingeführt, was weitere 190 Stunden notwendig machte.
Die Ausbildungsgruppe 2013/2015 machte weitere Fortschritte und absolvierte bereits ihre erste Leistungsprüfung. Seit Mitte des Jahres nimmt sie auch schon aktiv am Einsatzgeschehen teil und bereitet sich laufend auf die weitere Ausbildung vor.
Vorstand Ludwig Kaltenberger erinnerte vor allem an das Jubiläumsjahr 2014 und die vielen Veranstaltungen, wie das Maibaum aufstellen, zusammen mit dem ABC-Zug, dem THW und der Werkfeuerwehr IAK am 3. Mai, sowie die Floriansmesse mit Ehrungen und Fahnensegnung am 4. Mai. Am 30. Jahrestag des Hagelsturms von 1984 wurde im Rathaus eine Ausstellung dazu eröffnet, die auch viel Interessantes aus der Ausrüstung und Geschichte der Feuerwehr zeigte. Zwei Wochen darauf konnten sich die Bürger beim „Tag der offenen Tür“ selbst ein Bild vom aktuellen Stand und der Technik machen. Auch bei vielen weiteren Veranstaltungen in Haar von Faschingstreiben und Künstlermeile bis zum Christkindlmarkt ist die Feuerwehr stets vertreten.
Am Schluss wurde noch einmal deutlich gemacht, dass Feuerwehr kein „normales“ Ehrenamt ist, sondern hohe Anforderungen gestellt werden. Auch das neue Jahr bringt u.a. mit dem G7-Gipfel wieder Herausforderungen. Daher wurde der Wunsch nach mehr Wertschätzung in Form von z.B. bezahlbarem Wohnraum und mehr Arbeitsplätzen am Ort, geäußert.
Bürgermeisterin Gabriele Müller sagte die volle Unterstützung der Gemeinde zu und äußerte sich betroffen über die schweren Unfälle. Kreisbrandmeister Andreas Mur bedankte sich auch für die überörtliche Hilfe der Feuerwehr Haar bei Einsätzen und vor allem in der Ausbildung. Alle Zahlen, Daten und Fakten können jetzt auch im neu erschienen Jahresbericht 2014 nachgelesen werden.

Autor: 
K-H. Bitzer
Tags: 
Verein