Dosisleistungsmessgerät FH 40 G-L 10

Die geläufige Messeinheit bei Strahlung sind Sievert, sie dient zur Bestimmung der Strahlenbelastung von organischen Organismen. Nachdem 1 Sievert (Sv) ein sehr hoher Wert ist, werden vorkommende Werte in Millisievert (mSv) und in Mikrosievert (µSv) gemessen.

Bei einem Einsatz zum Schutz von Sachwerten darf eine Einsatzkraft 15 mSv pro Einsatz aufnehmen, zur Abwendung von Gefahren auf Menschen pro Kalenderjahr 100 mSv und zur Menschenrettung einmal im Leben 250 mSv .

Zum Vergleich, die maximale zulässige Jahresdosis bei beruflich strahlenexponierten Personen beträgt 20 mSv, bei 150 mSv spricht man in der Medizin von Symptomen der Strahlenkrankheit. Die natürliche Strahlenbelastung in Deutschland beträgt ca. 2,4 mSv pro Jahr, dieser Wert schwankt regional.

Zum Schutzgebiet der Feuerwehr Haar gehören einige Firmen, die mit radioaktiven Prüfstrahlern arbeiten, eine größere Röntgenpraxis , sowie die Autobahn A99, auf der auch LKWs mit Gefahrgut aller Art fahren.
Deswegen sind die Fahrzeuge der Feuerwehr Haar mit einer Strahlenschutzausrüstung versehen, zu der gehören neben den Kontaminationsschutzanzügen, speziellen Atemfiltern und diversen Messgeräten auch das Dosisleistungsmessgerät FH 40 G-L 10 mit einer ansteckbaren Kontaminationssonde.

Dieses Messgerät erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben im Einsatz mit radioaktiven Stoffen, zum einen dient es zum Nachweis von Alpha, Beta und Gamma Strahlung für die Einhaltung von Grenzwerten für Einsatzkräfte, sowie in Kombination mit der Kontaminationssonde zur Messung von Personen, Flächen und Gegenständen. Eine der Hauptaufgaben des FH 40 G-L 10 ist das sogenannte „Freimessen“ von Einsatzkräften nach Einsätzen mit radioaktiven Stoffen.

„Freimessen“ heißt im Fachjargon den Ausschluss einer Kontamination von Einsatzkräften, betroffenen Personen die Kontakt mit radioaktiven Stoffen hatten und dekontaminiert worden sind.
Der Strahlenschutz ist eine nicht sehr beliebte Aufgabe in den Feuerwehren, Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, wie unberechenbar radioaktive Strahlung sein kann.

Im Landkreis München gibt es die speziell ausgebildeten Fachkräfte des ABC-Zugs München Land, trotzdem ist die Vorhaltung solcher Geräte bei den Feuerwehren wichtig, nachdem sie die ersten am Einsatzort sind und bis zum Eintreffen des ABC-Zugs erste Messungen und Absperrmaßnahmen einleiten müssen.